Die Nano-Invasion by Ludlum Robert; Mills Kyle

Die Nano-Invasion by Ludlum Robert; Mills Kyle

Autor:Ludlum, Robert; Mills, Kyle [Ludlum, Robert; Mills, Kyle]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: d-Heyne HC
veröffentlicht: 2016-01-14T23:00:00+00:00


Kapitel Fünfunddreißig

Tokio

JAPAN

Als Masao Takahashi eintrat, verbeugten sich die vier Männer im Raum respektvoll und setzten sich an den Konferenztisch. Er erwiderte den stillen Gruß, ehe er am Tischende Platz nahm.

Der Premierminister hatte die Kommandanten der japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte und den Direktor des Geheimdienstes zusammengerufen, um über die feindselige Haltung zu beraten, die China immer noch an den Tag legte. Auch den Politikern war nicht verborgen geblieben, dass Japan gezwungen sein könnte, sich gegen seinen riesigen Nachbarn zu verteidigen.

Die Krisensitzung war für fünfzehn Uhr angesetzt, doch eine halbe Stunde später warteten sie immer noch. Es war nicht anders zu erwarten – ein billiges Machtspielchen von Fumio Sanetomi, mit dem er diese Männer jedoch nicht beeindrucken konnte. Bestimmt hatte jemand aus dem Stab des Premierministers die Anweisung erhalten, sie unauffällig zu überwachen und jedes Anzeichen von Unruhe zu melden. Reine Zeitverschwendung. Jeder Einzelne saß schweigend an seinem Platz, den Blick starr geradeaus gerichtet. Das würden sie, wenn nötig, auch noch länger tun.

Sanetomi erschien schließlich mit fünfundvierzig Minuten Verspätung.

»Guten Tag, Premierminister«, grüßte Takahashi mit einer Verbeugung.

»Meine Herren, ich muss mich entschuldigen«, begann Sanetomi, ohne die Begrüßung des Generals zu erwidern. »Ich habe einen unerwarteten Anruf von Präsident Castilla erhalten. Unser Gespräch hat bis jetzt gedauert.«

Takahashi nahm die absichtliche Beleidigung lächelnd hin und setzte sich unaufgefordert. Die Fotos der toten japanischen Soldaten wurden weltweit in den Medien gezeigt, und der Premierminister wusste gewiss, wer sie weitergegeben hatte. Aber was sollte der Politiker schon unternehmen? Während die Bedrohung durch China wuchs, wandte sich das Volk zunehmend von den Zirkuskünstlern, die es gewählt hatte, ab und den Militärs zu, die die Fähigkeit und die Mittel besaßen, das Land zu schützen.

»Sie werden sicher verstehen, dass diese Sitzung offiziell gar nicht stattfindet«, betonte Sanetomi, während er am Kopfende des Konferenztisches Platz nahm. »Ist das klar?«

Alle nickten. Der Premierminister sah Takahashi fest in die Augen. »Ich werde es nicht tolerieren, wenn etwas durchsickern sollte.«

Der General nickte zustimmend in dem sicheren Wissen um seine Unantastbarkeit. Sanetomi hatte keine Ahnung, dass längst entschieden war, welchen Weg Japan gehen würde. Selbst die Männer an diesem Tisch, auf deren Loyalität der Premierminister zählte, waren nicht das, wofür er sie hielt. Sie alle hatten Takahashi die Treue geschworen, weil sie an ein wiedererstarktes Japan glaubten.

»Wir beginnen mit der Untersuchung des Untergangs der Izumo. Admiral?«

Sachio Inoue räusperte sich, ehe er mit seinem Bericht begann. »Es war ohne Zweifel ein Torpedo, Premierminister. Die Analyse des Schadens und der chemischen Spuren sowie die Berichte der überlebenden Besatzungsmitglieder deuten eindeutig darauf hin, dass der Torpedo von dem chinesischen U-Boot abgefeuert wurde, das sich nachweislich in dem Gebiet aufgehalten hat.«

»Und die Amerikaner?«

»Wir haben ihnen unsere Daten übermittelt, und sie kommen zur gleichen Schlussfolgerung.«

Takahashi sah die Bestürzung im Gesicht des Premierministers. Natürlich hatte Admiral Inoue das Beweismaterial entsprechend bearbeitet, bevor er es an die U.S. Navy geschickt hatte. Dies betraf vor allem den akustischen Unterschied zwischen ihrem eigenen Torpedo und dem chinesischen Yu-4. Die Aufnahmen waren nachträglich manipuliert worden, während die Chinesen mit ihren eigenen Aufnahmen ihre Unschuld zu beweisen versuchten.



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